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Trend Crowdworking – Ist das was für mich?

Junge Frau mit langen Haaren auf dem Sofa zuhause mit Laptop
Du hast vom Crowdworking gehört und möchtest nun für dich herausfinden, ob das was für dich ist? Aber was versteht man darunter eigentlich genau? Wie und womit kannst du als Crowdworker dein Geld verdienen? Und passt dieses Arbeitsmodell überhaupt zu dir und deinen beruflichen Zielen? Auf diese Fragen gehen wir hier ein. Und da wir, die future.self, auf die berufliche Orientierung von Jugendlichen spezialisiert sind, beschäftigt uns hierin auch die Frage, ob Crowdworking für den Berufseinstieg geeignet ist.

Inhalts­verzeichnis

Was versteht man unter Crowdworking?

Crowdworking ist eine neue Arbeitsform, die in Verbindung mit dem Crowdsourcing-Trend entstanden ist. Beim Crowdsourcing nutzen Unternehmen externes Wissen einer Crowd, zum Beispiel einer Online-Community, etwa dann, wenn das spezifische Wissen im Unternehmen selbst nicht vorhanden ist. Das Crowdworking ist eine Form des Crowdsourcings. Es ähnelt in mancher Hinsicht sehr einer Freelance-Tätigkeit, da es sich dabei um zeitlich begrenzte und inhaltlich klar abgesteckte Tätigkeiten handelt. Oft wird Crowdworking auch mit den Begriffen Plattformarbeit, Clickworking oder Mikrojobs in Verbindung gebracht.

Good to know

Crowdworking Definition

Unter Crowdworking versteht man, dass Arbeit einer Masse von Arbeitskräften über eine Plattform angeboten wird. Das Besondere am Crowdworking ist, dass die Arbeit nicht im Unternehmen selbst, sondern außerhalb des Unternehmens durch externe Arbeitskräfte erledigt wird. Es handelt sich hierbei also um Auftragsarbeit. Der zeitliche Rahmen ist klar definiert und die Aufgaben meist projektbezogen.

Warum dieser Hype ums Crowdworking?

Auf einem Arbeitsmarkt, der immer mehr Flexibilität von Unternehmen wie von Arbeitskräften verlangt und auf dem Fachkräftemangel eine der zentralen Herausforderungen ist, kommt das Crowdworking wie gerufen. Denn mit Crowdworkern können Unternehmen das Wissen und die Zeit von Arbeitskräften nutzen, die selbst nicht im Betrieb angestellt sind. So können sie zum Beispiel auch personelle Engpässe in bestimmten Bereichen und für bestimmte Aufgaben ausgleichen oder neue Projekte schnell umsetzen.

Auf der anderen Seite genießen Crowdworker die Vorzüge der flexiblen Arbeit von überall aus auf der Welt sowie die selbstbestimmten Arbeitszeiten. So nutzen Crowdworking gerade junge Leute, die sich beruflich viel Freiheit und Unabhängigkeit wünschen – allerdings eher, um sich noch etwas im Nebenjob hinzuzuverdienen. Denn fest angestellt sind Crowdworker nicht.

Was machen Crowdworker?

Crowdworker arbeiten entweder von sich zu Hause aus, remote von überall auf der Welt, wo sie sich gerade aufhalten, oder auch lokal vor Ort, wenn es der Auftrag erfordert (z. B. bei Straßeninterviews).

Typische Aufgaben von Crowdworkern

  • Apps, Produkte, Websites testen
  • Internetrecherchen (z. B. Markt-, Wettbewerbsanalysen, Active Sourcing) durchführen
  • An Online-Umfragen teilnehmen
  • Produkte, Angebote und Preise vergleichen
  • Produktdaten aus unterschiedlichen Quellen digitalisieren und zusammentragen
  • Datensätze (z. B. Videos, Bilder oder Texte) zum Training für KI-Systeme erstellen und liefern
  • Im Einzelhandel Produkte, Warenpräsentationen, Werbeaktionen oder auch Speisekarten in Restaurants abfotografieren

Wo arbeiten Crowdworker?

Branchen

Zu den typischen Branchen, in denen Crowdworker arbeiten, zählen die Medien- und ITK-Branche (Information, Technik, Kommunikation) sowie die Industrie und die wissensintensiven Dienstleistungen. Wissensintensive Dienstleistungen sind Dienstleistungen, bei denen Wissen verkauft bzw. vermarket wird (z. B. Bildung, Beratung, Finanzwirtschaft, Forschung).

Infografik: Wo Crowdworking zum Einsatz kommen kann | Statista Mehr Infografiken findest du bei Statista

In der Medienbranche, zum Beispiel bei Zeitungen und Verlagen, gibt es eine Menge unterstützender Tätigkeiten, die Crowdworker ausführen können. Hierzu zählen unter anderem Recherchen erledigen, Interviews in Textform bringen oder auch Übersetzungen der KI (Künstlichen Intelligenz) überprüfen und ggf. korrigieren.

Auch in der ITK-Branche gibt es viele verschiedene Aufgaben für Crowdworker. Sie arbeiten beispielsweise für App-Entwickler oder im E-Commerce. Hier testen sie etwa neue App-Features, den Einkauf im Online-Shop oder erledigen Aufgaben im Shop-System (z. B. das Taggen von Produkten mit bestimmten Schlagwörtern).

Wie arbeiten Crowdworker?

Crowdworker arbeiten häufig remote mit ihrem Laptop in der Cloud. Die Cloud schafft den Zugang zu ihrer Arbeit und zum Auftraggeber, für den sie arbeiten.

Es gibt aber auch Mikrojobs, die analog – also nicht digital – ausgeführt werden, wie die bereits oben erwähnten „Streetjobs“. Wenn du als Clickworker zum Beispiel den Auftrag bekommst, in Einzelhandelsgeschäfte zu gehen und da bestimmte Produkte o. ä. abzufotografieren. Auch Straßeninterviews können hierzu zählen.

Wie findet man einen Crowdworking-Job?

Einen Crowdworking-Job findest du am besten über Crowdworking-Plattformen oder eine App. Vermittelt werden die Auftragsarbeiten zwischen Unternehmen und Clickworker meist über sogenannte Clickworking-Plattformen. Dort registrieren sich die Clickworker, legen ihr Profil mit ihren individuellen Fähigkeiten an und auf der anderen Seite können Unternehmen hier ihre Aufträge ausschreiben oder gezielt nach Clickworkern für bestimmte Aufgaben suchen.

Good to know

Bekannte Crowdworking-Plattformen

  • Clickworker.de
  • Rapidusertests (speziell für Usertests von Apps, Websites usw.)
  • 99Designs (speziell für Grafik-Arbeiten)
  • Adobe Stock (speziell für Fotografien)

Apps fürs Cloudworking

  • AppJobber
  • Streetspotr (für Vor-Ort-Clickworking-Jobs)

Passt Crowdworking zu mir?

Was Crowdworking ist, wie und wo Crowdworker arbeiten und welchen Sinn und Zweck das Ganze hat, weißt du nun. Jetzt kannst du abwägen, ob es zu dir und deinen beruflichen Plänen passt.

Crowdworking könnte zu dir passen, wenn…

  •  … du einen einfachen und schnellen Zusatzverdienst neben deinem eigentlichen Job suchst, der dich möglichst wenig einschränkt.
  • … du studierst und eine Finanzierungsmöglichkeit für dein Studium suchst.
  • … du dich gerade in einem Gap Year befindest, dafür Geld benötigst und dich nebenbei beruflich orientieren möchtest, indem du über das Clickworking verschiedene Branchen, Unternehmen und Aufgaben kennenlernst.
  • … du freiberuflich bzw. selbstständig tätig bist und eine zusätzliche Einnahmequelle suchst.
  • …und du gerne remote/digital arbeitest.

Hingegen passt Crowdworking nicht zu dir, wenn…

  • … du einen sicheren Arbeitsplatz (Festanstellung mit Sozialversicherung und regulärem Monatsgehalt) suchst.
  • … du einen verantwortungsvollen, zeitlich unbefristeten Job suchst, in dem du dich permanent weiterentwickeln kannst.
  • … du einen Ausbildungsplatz suchst und erst mal eine Berufsausbildung machen möchtest, bevor du anfängst zu arbeiten.
  • … und du lieber vor Ort (analog) mit Menschen zusammenarbeiten möchtest.

Wenn du dich sehr für Zukunftstrends des Arbeitens interessierst, dann schau dir auch gerne unsere weiteren New-Work-Themen hier im trend.scout an. Dort kannst du dich mit spannenden Fragestellungen rund um deine berufliche Zukunft beschäftigen. Diese findest du unter „Ähnliche Beiträge” unter diesem Artikel.

Viel Spaß beim Erkunden! 🙂

Über die Autorin

Hi, ich bin Maren und seit vielen Jahren als Redakteurin tätig. Ich schreibe unter anderem für Blogs und Websites, kenne mich aber auch in der Konzeption interaktiver E-Learnings aus. Meine Schwerpunktthemen reichen von der Berufs- und Arbeitswelt, über Lernen, Bildung und Hochschulwesen bis hin zur vergleichenden Kulturforschung.

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