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Kreativität – Eine Zukunftsfähigkeit für alle Berufe

Glühbirne liegt auf einem beleuchteten Tisch. Man sieht viele bunte Farben.
Wenn du deine Bewerbung für deinen ersten richtigen Job schreibst, wird es auch um deine persönlichen Fähigkeiten gehen – also um das, was dich auszeichnet. Hast du dir schon mal darüber Gedanken gemacht, was das für Fähigkeiten sein könnten, die in der Berufswelt von morgen sehr gefragt sein werden? Wir stellen dir eine von diesen Fähigkeiten in diesem Beitrag vor: die Kreativität. Warum diese Fähigkeit nicht nur für Künstler*innen wichtig ist, sondern für jede*n, der die Zukunft mitgestalten will, erfährst du hier ebenso.

Inhalts­verzeichnis

Was ist Kreativität und wozu brauche ich sie?

Laut Future-Skills-Report  vom Stifterverband und der Unternehmensberatung McKinsey & Company gilt Kreativität als eine Fähigkeit der Zukunft für alle Berufe, nicht nur für die in der künstlerischen Branche. Doch was ist Kreativität überhaupt und wozu brauchen wir sie in der Berufswelt von morgen?

Good to know

Was ist Kreativität?

Kreativität ist die persönliche Fähigkeit, originelle Ideen zu entwickeln. Zum Beispiel für das Lösen von Problemen oder auch Ideen, um etwas völlig Neues zu schaffen (Innovationen). Kreativität ist also eng mit Problemlösungsfähigkeit und Innovationsfähigkeit verbunden.
Beim Lösen eines mathematischen Problems kannst du ebenso kreativ sein wie beim Formen einer Tonskulptur oder beim Schachspielen.

Kreativität setzt sich aus persönlichen Eigenschaften und Einstellungen (siehe „Freunde der Kreativität“) sowie aus methodischen Kenntnissen und Fähigkeiten zusammen.

Wozu brauche ich Kreativität?

Kreativität kann dir im Alltag genauso von Nutzen  sein wie später im Beruf. Es ist eine Fähigkeit, die dir hilft, Dinge in die Hand zu nehmen und zu gestalten. Hierzu drei einfache Beispiele:

Mikas Basketballmannschaft verliert wichtige Spiele. Mika denkt nach und hat eine Idee: Er erzählt seinen Teamkollegen von neuen Spielzügen, die er sich ausgedacht hat. Sie üben sie im Training und setzen sie im nächsten Spiel ein. Damit hat die Mannschaft das gegnerische Team überrascht. Mikas Team gewinnt wegen der neuen Spielzüge.

Vielen Schülern und Schülerinnen auf Taminas Schule schmeckt das Essen in der Schulcafeteria nicht. Tamina nimmt sich daraufhin vor, ein neues Konzept für die Schulcafeteria zu entwickeln. Das Essen soll nicht nur leckerer, sondern auch gesünder und billiger werden. Gemeinsam mit ihren Mitschülern und Mitschülerinnen brainstormt sie auf dem Pausenhof und stellt die Ideen dem Schülerrat vor.

Florian hat sich im letzten Schuljahr in seinen Unterlagen nicht mehr zurechtgefunden. Das ganze Chaos hat ihn zu Hause sogar vom Lernen abgehalten. Daraufhin gibt er sich einen Ruck und überlegt sich ein eigenes Ordnungssystem mit Farben und Icons, das ihm hilft, seine Schulsachen besser zu strukturieren und Unterlagen leichter wiederzufinden.

Die drei Beispiele zeigen dir, wofür du Kreativität gut gebrauchen kannst:

  • Kreativität erleichtert es, Probleme als Herausforderungen zu betrachten.
  • Durch kreatives Denken entdecken wir neue Lösungswege.
  • Mithilfe von kreativen Lösungen können wir uns schneller auf neue Situationen einstellen.

Friend or enemy?

Was macht mich kreativ, was stört meine Kreativität? Es gibt einige Faktoren, die dich kreativ machen können bzw. die die richtigen Voraussetzungen schaffen, damit du kreativ sein kannst. Und auf der anderen Seite gibt es auch Faktoren, die deine Kreativität stören können. Zu solchen Faktoren zählen sowohl persönliche Einstellungen als auch äußere Umstände, die manchmal von dir selbst, manchmal aber auch eher von anderen beeinflusst werden.

Freunde der Kreativität

Lerne die Freunde der Kreativität kennen, indem du die Karten umdrehst. Das sind diejenigen Faktoren, die deine Kreativität fördern.

  • Neugierde

Neugierde bringt dich dazu, mit Fragen nachzubohren, ein Thema tiefer zu durchdringen, Problemen auf den Grund zu gehen.

  • Begeisterung

Begeisterung macht dich stark und schenkt dir Durchhaltevermögen für alle Herausforderungen auf dem Weg zum Ziel.

  • Freiraum

Freiraum ermöglicht dir Denken ohne Schranken, Gegebenes zu hinterfragen, Dinge ohne Druck und so zu tun, wie du es für richtig hältst, ohne kritisiert zu werden. Hier kannst du etwas geschehen lassen, aber auch aktiv gestalten.

  • Akzeptanz von eigener Unsicherheit

Wenn du etwas völlig Neues ausprobierst, du mal in eine völlig andere Richtung denkst oder einen neuen Weg gehst, kannst du dich manchmal unsicher fühlen. Dieses Gefühl zu akzeptieren ermöglicht dir, weiterzumachen (den kreativen Prozess fortzuführen).

  • Spontaneität

Wenn du spontan bist, kannst du auch in neuen oder ungewohnten Situationen schnell handeln. Du machst was mit dem, was gerade ist, und bist offen für Neues.

  • Flexibilität

Wenn du flexibel bist, kannst du dich gut an wechselnde Situationen und Gegebenheiten anpassen. Das macht dich aufgeschlossen für Neues.

  • Kritikfähigkeit

Bist du offen für Kritik, andere Ideen, Gedanken und Einflüsse, kann das deinen Ideenreichtum noch verstärken.

  • Ortswechsel

Ein Ortswechsel wirkt oft Wunder in Sachen Kreativität. Denn die besten Ideen kommen häufig, wenn du gedanklich ganz frei und entspannt bist, z. B. beim Joggen und Spaziergang im Wald bzw. während du gerade das tust, was du in deiner Freizeit gerne machst.

  • Kommunikation

Erzählst du anderen von deinen Ideen und diskutierst mit ihnen darüber, lässt du auch andere Ideen und Gedanken dazu noch mit einfließen, entsteht ein kreativer Prozess, an dessen Ende eine völlig unerwartete neue Idee herauskommen könnte.

Feinde der Kreativität

Lerne auch die Feinde der Kreativität kennen und klicke dich durch die Karten. Diese Faktoren können deinen Einfallsreichtum einschränken.

Warum Kreativität eine Fähigkeit der Zukunft ist

Kreativität ist eine Fähigkeit der Zukunft, weil sie uns Menschen dabei hilft,

  • tiefgreifende gesellschaftliche und kulturelle Veränderungen zu bewirken,
  • unsere Verhaltungsweisen und Gewohnheiten an neue Bedingungen anzupassen,
  • sich den Herausforderungen der Zukunft zu stellen und Lösungen dafür zu finden.

Kreativität ist also viel mehr als nur eine wirtschaftliche Notwendigkeit für Unternehmen, um Innovationen voranzutreiben oder ein Soft Skill, das sich gut im Lebenslauf macht. Erfahre mehr über dieses Verständnis von Kreativität beim Zukunftsinstitut.

Kreativ werden mit Methode oder auch ohne

Wie kann ich kreativ werden? Das Gute ist: Jeder kann kreativ werden. Denn Kreativität ist ein Potenzial, das in uns allen schlummert. Sie ist eine Fähigkeit, die du entwickeln kannst, und zwar indem du dir beispielsweise Methoden aneignest, die kreative Prozesse fördern – die sogenannten Kreativitätstechniken. Hierzu zählen zum Beispiel das Brainstorming, das Mind Mapping oder auch die Walt-Disney-Methode.

Kreativitätsmethoden

Brainstorming ist wohl eine der bekanntesten Kreativitätstechniken. Hierbei sollen innerhalb kurzer Zeit (circa 5 bis 30 Minuten) möglichst viele Ideen gesammelt werden. Dabei lässt du deiner Phantasie freien Lauf. Als Gruppe oder im Team brainstormt es sich noch viel besser als alleine. Wichtig ist, dass die geäußerten Ideen und Gedanken aufgeschrieben, aber nicht bewertet oder gar kritisiert werden.

Beim Mind Mapping geht es darum, die Ideen und Gedanken zu einem Thema visuell darzustellen. Das Hauptthema wird in die Mitte geschrieben, umrahmt und von dort aus werden Verästelungen mit verschiedenen Unterthemen gebildet, die mit dem Hauptthema irgendwie zusammenhängen.
Im Gegensatz zum Brainstorming bekommen die Ideen und Gedanken beim Mind Mapping eine geordnete Struktur.

Die Walt-Disney-Methode ist eine Kreativitätstechnik, die vom berühmten Filmregisseur Walt Disney praktiziert wurde. Du kannst sie alleine oder auch in der Gruppe ausprobieren. Mithilfe von drei verschiedenen Denkstühlen trainierst du, ein Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten: dem des Kritikers/der Kritikerin, dem des Träumers/der Träumerin und des Machers/der Macherin. Indem du nacheinander in diese unterschiedlichen Rollen schlüpfst, entsteht ein kreativer Prozess aus:

  • – Ideenfindung (Träumer*in)
  • – Analyse (Kritiker*in)
  • – Realitätscheck (Macher*in)

Mehr zu Kreativitätstechniken, die für die Schule bzw. im Unterricht geeignet sind, findest du hier.

5 Aktivitäten für mehr Kreativität

Es gibt aber auch ganz einfache Aktivitäten, die du ohne Methodenkenntnis anwenden kannst, um deine Kreativität aus dir herauszukitzeln. Hier unsere fünf Life Hacks für dich:

  • Probiere neue Dinge aus
    Neue Aktivitäten wie Hobbys auszuprobieren, kann dir helfen, kreativ zu werden und neue Fähigkeiten zu erwerben.
  • Mache regelmäßige Pausen und bewege dich
    Beim Lernen, Studieren und Arbeiten regelmäßige Pausen zu machen und dich zu bewegen, macht deinen Kopf frei für neue Gedanken und Ideen. Du kannst dann besser kreativ denken.
  • Tue dich mit anderen zusammen
    Mit Schulkameradinnen und -kameraden, Kommilitoninnen und Kommilitonen oder Kolleginnen und Kollegen an einem Projekt zusammenzuarbeiten, trägt dazu bei, verschiedene Blickwinkel zusammenzubringen, und kann zu mehr kreativen Lösungen führen.
  • Lese und lerne Neues
    Dein Wissen und Verständnis für verschiedenste Themen zu erweitern, kann neue Ideen in dir hervorbringen und dich kreativer machen.
  • Reise und entdecke neue Orte, Länder, Kulturen
    Das Erkunden neuer Orte, Länder und Kulturen weitet deine Perspektive auf die Dinge und kann dich inspirieren.

Gestalte die Zukunft mit Kreativität

Wir selbst und auch unser Umfeld bestimmen, wie viel Raum wir unserer Kreativität lassen.

Kreative Lösungen lohnen sich – jetzt und in Zukunft. Denn Kreativität ist, wie auch Spielfreude oder Intuition, eine Fähigkeit der Zukunft für so gut wie alle Berufe und eine Fähigkeit, die jeder gebrauchen kann, der unsere Zukunft auf dem Planeten Erde mitgestalten möchte. Viel Spaß beim kreativ werden!

Über die Autorin

Hi, ich bin Maren und seit vielen Jahren als Redakteurin tätig. Ich schreibe unter anderem für Blogs und Websites, kenne mich aber auch in der Konzeption interaktiver E-Learnings aus. Meine Schwerpunktthemen reichen von der Berufs- und Arbeitswelt, über Lernen, Bildung und Hochschulwesen bis hin zur vergleichenden Kulturforschung.

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