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Widerstandsfähigkeit: Mach dich stark für die Arbeitswelt

Aus "I can't do it" auf einem Zettel wird "I can do it" gemacht, indem mit der Schere die Verneinung abgeschnitten wird.
In der Achterbahn des Lebens begegnen wir ständig Höhen und Tiefen, Herausforderungen und Überraschungen. Aber hast du dich schon mal gefragt, wie manche Menschen scheinbar mühelos mit den Ups and Downs des Lebens umgehen? Hier kommt die Antwort: Widerstandsfähigkeit – in der Berufswelt auch „Resilienz“ genannt. Diese Fähigkeit entwickelt sich zu einer entscheidenden Kompetenz für das dynamische Berufsleben von morgen. In diesem Beitrag erfährst du, wie Resilienz deinen Alltag bereichern kann und warum sie als Schlüsselqualifikation der Zukunft gilt.

Inhalts­verzeichnis

Widerstandsfähigkeit im Schul-, Ausbildungs- und Studienalltag

Widerstandsfähigkeit oder innere Stärke ermöglichen es dir, gelassen mit den Überraschungen des Lebens umzugehen. Diese Fähigkeit wird auch als Resilienz bezeichnet und gewinnt auf dem Arbeitsmarkt immer mehr an Bedeutung – weil Unternehmen nach Mitarbeitenden suchen, die neben fachlichen Kompetenzen auch flexibel auf Veränderungen reagieren können. Doch was verbirgt sich konkret hinter dieser Eigenschaft?

Good to know

Definition Resilienz

Resilienz beschreibt die Fähigkeit, auf Stresssituationen gelassen reagieren oder nach Rückschlägen wieder aufzustehen und gestärkt aus ihnen hervorgehen zu können.

Resiliente Menschen nutzen Hindernisse auch als Chance, persönlich zu wachsen und sich weiterzuentwickeln.

Und wie zeigt sich diese Fähigkeit nun in deinem schulischen, beruflichen und akademischen Alltag? Schauen wir uns das anhand der folgenden Beispiele genauer an:

Die Prüfungsphase steht bevor, und der Stresspegel steigt. Lisa bekommt eine schlechte Note in einem Fach, das sie normalerweise gut beherrscht. Anstatt sich entmutigen zu lassen, reflektiert sie ihre Lernmethoden, sucht Unterstützung bei ihrem Klassenlehrer und ihren Mitschülerinnen und Mitschülern und entwickelt einen neuen Plan, um in den nächsten Prüfungen besser abzuschneiden.

Die Anforderungen sind hoch, und sie macht einen Fehler, der zu Unzufriedenheit bei einem Kunden führt. Statt in Panik zu geraten, bemüht sie sich aktiv um eine Lösung, indem sie sich aufrichtig beim Kunden für das Missgeschick entschuldigt und eine Lösung vorschlägt – der fehlerhafte Artikel wird ersetzt und der Kunde erhält einen kleinen Rabatt als Entschädigung.

Diese Handlungsweise zeigt, dass Deniz auch unter Druck einen kühlen Kopf bewahrt und sogar schwierige Situationen als Gelegenheiten zur persönlichen Entwicklung und Kundenbindung zu nutzen weiß.

Der viele Stoff, Prüfungsdruck und Hausarbeiten, die er schreiben soll, überfordern ihn. Anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, spricht Finn offen mit Kommilitoninnen und Kommilitonen über seine Herausforderungen. Dabei erkennt er, dass seine Schwierigkeiten gar nicht am Stoff liegen, sondern daran, dass die verschiedenen Fächer ein ständiges und schnelles Umdenken erfordern.

Jetzt, wo Finn das Problem kennt, findet er auch die geeignete Lösung und arbeitet von nun an in seiner Prüfungsvorbereitung mit einem genauen Plan. Seine Anpassungsfähigkeit in dieser Situation hilft ihm, sein Studium besser zu organisieren und alles unter einen Hut zu bekommen.

Diese Beispiele zeigen, dass Resilienz eine konkrete Fähigkeit ist, die dir hilft, aus Rückschlägen zu lernen und sie als Chance zu sehen, dich weiterzuentwickeln. Egal, ob in der Schule, Ausbildung oder im Studium – resiliente Menschen suchen nach Lösungen und lernen aus ihren Erfahrungen.

Und nun du: Lies dir die drei Situationen durch!

  1. Nachdem Tom bei einem Gruppenprojekt auf Meinungsverschiedenheiten stößt, zieht er sich zurück und gibt seinen Teamkolleginnen und -kollegen die alleinige Verantwortung.
  2. Mark hat Schwierigkeiten beim Verstehen eines komplexen Themas in seinem Studium. Er sucht aktiv nach zusätzlichen Lernmaterialien wie Büchern, Übungen und Online-Inhalten und findet so neue Wege, um den Stoff zu verstehen.
  3. Nach einer Absage für einen Job beschuldigt Maria andere Bewerbende und das Unternehmen dafür, dass sie den Job nicht bekommen hat, und bewirbt sich mit derselben Bewerbungsstrategie woanders.

Warum Resilienz eine Fähigkeit der Zukunft ist

Veränderungen können Unsicherheit auslösen. Resiliente Menschen sehen Veränderungen aber vor allem als Chance, sich weiterzuentwickeln oder Dinge zu verbessern.

In den Jobs von morgen wird genau diese positive Einstellung und innere Stärke immer wichtiger. Warum? Weil sich die Welt rasant verändert.

Die Zukunft wird große technologische und gesellschaftliche Veränderungen mit sich bringen, denen du mithilfe von Widerstandsfähigkeit souverän gegenübertreten und dich daran anpassen kannst.

Resilienz ermöglicht es dir, turbulente Zeiten unbelastet zu meistern – eine Eigenschaft, die dich in vielen Jobs der Zukunft herausstechen lässt.

Resilienz im Berufsleben

In einer Wirtschaft, die von Unbeständigkeit, Widersprüchlichkeit und Ungewissheit geprägt ist (VUCA-Welt), brauchen Unternehmen mehr denn je Mitarbeitende, die resilient sind und sich nicht so leicht aus der Bahn werfen lassen.

Hier sind drei Beispiele aus dem Berufsalltag, die dir zeigen, warum Resilienz so wichtig ist:

Im Beruf wirst du regelmäßig Feedback erhalten – sei es von Kundinnen und Kunden, von Vorgesetzten oder Kolleginnen und Kollegen. Bei negativem Feedback kannst du dich widerstandsfähig zeigen, indem du es als Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung siehst und aktiv nach Verbesserungsvorschlägen fragst.

Die Arbeitswelt verändert sich ständig, und Unternehmen passen sich neuen Trends und Technologien an. Angenommen, deine Firma entscheidet sich für eine neue Software, mit der alle Mitarbeitenden nun arbeiten sollen. Resilienz bedeutet in diesem Zusammenhang, dass du offen für Veränderungen bist. Du könntest zum Beispiel aus eigener Motivation heraus nach Schulungen suchen, um die neue Software zu lernen.

Im Berufsleben gibt es oft stressige Phasen, zum Beispiel vor wichtigen Präsentationen oder Projektabgabeterminen. Resilienz hilft dir, mit diesem Druck umzugehen.

Dafür gibt es zum Beispiel Techniken zur Selbstorganisation, wie die Pomodoro-Technik. Sie helfen dir dabei, deine Arbeitsweise zu optimieren und trotz der Belastung eine positive Einstellung zu bewahren.

Wie trainiere ich Resilienz?

Die gute Nachricht ist, Resilienz kann trainiert werden. Ähnlich wie ein Muskel, der durch regelmäßiges Training gestärkt wird, kannst du deine psychische Widerstandskraft verbessern. Dazu gehören Techniken wie die folgenden:

  • Im Moment sein
    Gönne dir kleine Pausen und nimm bewusst wahr, was gerade um dich herum passiert. Du könntest zum Beispiel beim Essen die Augen schließen, dich voll und ganz auf den Geruch, den Geschmack und das Gefühl beim Kauen konzentrieren, oder dich beim nächsten Spaziergang ganz deiner Umgebung widmen. Was siehst du? Was hörst du? Wie fühlt sich die Sonne in deinem Gesicht an? Ob beim Essen, Spazierengehen oder einfachen Entspannen – indem du gegenüber deiner Umgebung, deinen Mitmenschen und auch dir selbst achtsam bist, stärkst du deine emotionale Widerstandsfähigkeit.

 

  • Dein Verhalten reflektieren
    Nimm dir die Zeit, abends mal kurz über den Tag nachzudenken – was lief gut, was könnte besser sein? Zum Beispiel könntest du nach einem Konflikt darüber nachdenken, wie du damit umgegangen bist und was du beim nächsten Mal anders machen könntest. Diese Selbstreflexion ermöglicht es dir, aus deinen Erlebnissen zu lernen und dich weiterzuentwickeln.

 

  • Probleme Schritt für Schritt lösen
    Jedes Problem ist wie ein Rätsel, das gelöst werden kann. Wenn dir eine Aufgabe überwältigend erscheint, zerlege sie in kleinere Teile und setze diese wie ein Puzzle Teil um Teil zusammen. Welche Teile passen zusammen, um die Lösung zu finden?

 

  • Mit anderen vernetzen und austauschen
    Suche aktiv nach Unterstützung von Vertrauten, Familie oder Lehrenden. Wenn beispielsweise der Schulstress zunimmt, sprich mit Freundinnen und Freunden über deine Gefühle und sucht gemeinsam nach Lösungen. Ein vertrauensvolles Gespräch kann manchmal wahre Wunder wirken.

 

  • Aus Fehlern lernen
    Denke daran, dass jeder Misserfolg eine Lernmöglichkeit ist. Statt dich von einer schlechten Note entmutigen zu lassen, überlege, was du beim nächsten Mal anders machen könntest. Oft eröffnen sich neue Lösungsansätze, wenn du die Dinge aus einer anderen Perspektive betrachtest.

Diese Tipps kannst du wie Werkzeuge aus deinem Werkzeugkasten betrachten. Probiere sie aus und setze sie ein, um aus jeder neuen Herausforderung widerstandsfähiger hervorzugehen.

Wie zeige ich Resilienz im Vorstellungsgespräch?

Auch im Vorstellungsgespräch kannst du deine Resilienz eindrucksvoll unterstreichen, indem du konkrete Beispiele aus deinem Schul-, Ausbildungs- oder Studienalltag teilst. 

Betone im Gespräch, wie du aus diesen Erfahrungen gelernt und dich weiterentwickelt hast. Das zeigt nicht nur, dass du Herausforderungen meisterst, sondern auch, dass du bereit bist, positiv aus Rückschlägen hervorzugehen und aktiv an deiner persönlichen Entwicklung zu arbeiten.

Bereit für alles: Resilienz als Gamechanger für deine Zukunft!

Resilienz ist einer der Future Skills, um nicht nur im Studium oder in der Ausbildung erfolgreich zu sein, sondern auch, um in der sich ständig verändernden Arbeitswelt der Zukunft zu bestehen. Also mach dich auf den Weg, deine innere Widerstandskraft zu stärken – es wird sich in jedem Bereich deines Lebens auszahlen!

Über die Autorin

Hi, ich bin Maren und seit vielen Jahren als Redakteurin tätig. Ich schreibe unter anderem für Blogs und Websites, kenne mich aber auch in der Konzeption interaktiver E-Learnings aus. Meine Schwerpunktthemen reichen von der Berufs- und Arbeitswelt, über Lernen, Bildung und Hochschulwesen bis hin zur vergleichenden Kulturforschung.

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