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Girls and Boys Day: Entdecke ungeahnte Berufsmöglichkeiten

Frauen und Männer in untypischen Berufen
Deutsch und Englisch als Lieblingsfächer und später im sozialen Bereich arbeiten – typisch Mädchen? Und die Jungs? Lieblingsfächer Sport und Mathe, später mal was im technischen Bereich machen, oder? Sind das nur noch Klischees von früher oder auch noch Realität von heute? Was diese Fragen mit dem Girls and Boys Day zu tun haben und warum dich das was angeht, wenn du noch nicht weißt, was du mal werden willst, erfährst du hier.

Inhalts­verzeichnis

Die Berufswelt von heute

Die Berufswelt von heute ist unglaublich vielfältig und von Jahr zu Jahr kommen sogar noch neue Jobs und Tätigkeitsfelder hinzu. Was dazu führt, dass du als Schulabgänger*in sehr viele Möglichkeiten hast, dich beruflich zu verwirklichen. 

Allerdings gibt es Bereiche, in denen entweder deutlich mehr Frauen oder deutlich mehr Männer arbeiten. Das betrifft vor allem die Bereiche Soziales, Bildung und Gesundheit auf der einen Seite und IT, Technik und Naturwissenschaften („MINT”) auf der anderen Seite. 

Good-to-know

Was sind MINT-Berufe?

 MINT setzt sich zusammen aus den Initialen der Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Zu diesem Berufsbereich zählen alle Berufe, die ihren Tätigkeitsschwerpunkt in einem der vier genannten Disziplinen haben, wie etwa:

  • Mathematik: Mathematiker*in, Geomatiker*in, Computermathematiker*in
  • Informatik: Fachinformatiker*in, IT-Systemkauffrau/-kaufmann
  • Naturwissenschaften: Chemiker*in, Physiker*in, Laborant*in, Apotheker*in
  • Technik: Mechaniker*in, Techniker*in, Elektriker*in, Technologin/Technologe, Mechatroniker*in

Schulfächer, die für MINT-Berufe besonders wichtig sind:

Vorurteile, Klischees und Stereotype

Eine wichtige Frage in der Phase der beruflichen Orientierung ist: Gibt es etwa noch vorherrschende Stereotype, Klischees und Vorurteile in unseren Köpfen, die dazu führen, dass junge Schulabgänger*innen bestimmte berufliche Möglichkeiten gar nicht erst in Betracht ziehen, obwohl diese vielleicht sehr gut zu ihren Fähigkeiten und Talenten passen würden? Hierzu ein paar Zahlen und Fakten aus der Berufswelt von heute: 

Marktdaten zu Frauen- und Männeranteilen in verschiedenen Berufen
Männeranteil von Grundschullehramt liegt bei 11%
Zeigt den geringen Anteil von Männern in Gesundheitsberufen (18%)

Vorurteile und deren Ursachen erkennen

Woher kommt es eigentlich, dass die Berufswelt von heute so aussieht? Warum scheinen mehr Schülerinnen als Schüler lieber im sozialen Bereich, in der Erziehung, Bildung oder im Gesundheitswesen arbeiten zu wollen? Und warum zieht es die Jungs eher in technische, mathematische oder naturwissenschaftliche Berufe?

Um den Ursachen hierfür auf den Grund zu gehen, kann es helfen, mögliche Vorurteile und Stereotype, die sich bei uns fest im Kopf verankert haben, zunächst zu erkennen und schließlich zu hinterfragen. 

Was hältst du beispielsweise von folgenden Aussagen? 

  • „Mädchen spielen mit Puppen und Barbies, Jungs mit Autos und Legos.”
  • „Mädchen sind in Mathe einfach nicht so gut wie Jungs.”
  • „Jungs sind einfach nicht so fürsorglich wie Mädchen und passen daher nicht so gut in soziale Berufe.”
  • „Frauen arbeiten in sozialen Berufen, Männer in handwerklichen oder technischen.”

Stereotype hinterfragen

Solche Glaubenssätze wurden und werden über Generationen hinweg weitergeben, was wiederum zur Folge haben kann, dass der Blickwinkel von Mädchen und Jungen auf ihre beruflichen Möglichkeiten eingeschränkt wird.

Gibt es bestimmte Vorstellungen – Stereotype – über Berufe, ohne genaue Informationen darüber zu haben? Dann ist es an der Zeit, diese zu hinterfragen und sich ein eigenes, realistisches Bild von Berufen zu machen. Der Girls and Boys Day bietet genau diese Möglichkeit.

Deine beruflichen Möglichkeiten entdecken

Erst wenn du die verschiedenen Berufe, z. B. am Girls and Boys Day, richtig kennenlernst, kannst du dir ein Bild davon machen. Je konkreter deine Vorstellungen von den verschiedenen Berufsfeldern und Berufen sind, desto freier und vielfältiger wird deine Berufswahl. 

Wenn du es wagst, auch in Bereiche reinzuschauen, die du zunächst gar nicht im Blick hattest, kannst du ungeahnte berufliche Möglichkeiten entdecken.

Wie die Berufswelt von morgen aussieht, bestimmst du. Mit diesen Fragen kannst du damit beginnen, stereotype Berufsvorstellungen aufzubrechen:

  • Was habe ich für ein Bild von diesem Beruf?
  • Warum interessiert mich dieser Beruf nicht?
  • Welche Informationen könnten mir weiterhelfen, um meine Vorstellung über Berufe in diesem Bereich zu verändern?
  • Was tun … eigentlich? Was sind typische Aufgaben im Beruf?
  • Welche Fähigkeiten brauche ich wirklich für diesen Beruf?
  • Wo werde ich eingesetzt?
    Wie sehen die Arbeitsbedingungen (Arbeitszeiten etc.) aus?

Untypische Frauenberufe

Welche Bilder hast du zum Beispiel von folgenden Berufen im Kopf? Lerne einige Berufe kennen, die von Frauen noch bisher noch selten ergriffen werden.

Berufsfeuerwehrfrau

Feuerwehrfrau in Schutzanzug und Feuerwehrschlauch über der Schulter

„Berufsfeuerwehrfrauen müssen vor allem stark und mutig sein.“ 

Stimmt das?

Sagen wir besser stressresistent und beweglich. Sie müssen aber auch gut koordinieren und sehr strukturiert arbeiten können. Multitasking-Fähigkeit ist etwas, das dir hier sehr zugute kommt.

IT-System-Elektronikerin

Illustration einer Elektronikerin die Kabel in der Hand hält

„Als IT-System-Elektronikerin sitze ich doch die ganze Zeit im stillen Kämmerlein und kommuniziere nur mit meinem Computer.“ 

Stimmt das?

Quatsch. Bei diesem spannenden Beruf geht es darum, Menschen zu helfen und Probleme lösen. Der Sinn und Zweck ist also ganz ähnlich dem von Berufen im sozialen Bereich.

Informatikerin

Illustration einer Informatikerin die an zwei Bildschirmen arbeitet

„Die Informatikerin hat nur mit Zahlen, Daten und Formeln zu tun. “ 

Stimmt das?

Falsch. Hier kommt es auch viel auf Kreativität an, um Probleme zu lösen.

Untypische Männerberufe

Lerne Berufe kennen, die von Männern bisher selten ausgeübt werden. Welche Vorstellungen hast du von diesen Berufen im Kopf? Setze dich mit Klischees hierzu auseinander.

Erzieher

Erzieher sitzt mit einem Mädchen im Schneidersitz auf dem Boden und spielt

„Als Erzieher passe ich auf die Kinder auf und muss malen und singen können. “ 

Stimmt das?

Auf die Kinder gut aufpassen, ja. Malen und singen, nein. Wenn du z. B. handwerkliches Geschick mitbringst oder gerne sportlich aktiv bist, kannst du in der Kita für ein abwechslungsreiches Tagesprogramm sorgen.

Arzthelfer/medizinischer Fachangestellter

illustration von einem Mann der am Schreibtisch sitzt und telefoniert

„Arzthelfer/Medizinische Fachangestellte sind im Grunde genommen die „Sekretäre” der Ärzte und koordinieren den ganzen Tag Termine.“ 

Stimmt das?

Quatsch. Die Organisation der Sprechstunde ist nur eine von vielen Aufgaben des Arzthelfers. Bei dir läuft das ganze Praxismanagement zusammen. Du kümmerst dich um die Patientinnen und Patienten, indem du z. B. Blut abnimmst, Verbände anlegst oder bei den Untersuchungen assistierst.

Psychologe

„Als Psychologe muss ich sehr mitfühlend und gefühlsbetont sein. “ 

Stimmt das?

Falsch. Als Psychologe musst du in der Lage sein, eine gefühlsmäßige Distanz zu Patientinnen und Patienten zu wahren. D. h., du behältst deine Gefühle bei dir und überträgst sie nicht auf dein Gegenüber.

Good-to-know

Girls and Boys Day (Zukunftstag)

Anlass: klischeefreie Berufsorientierung für Mädchen und Jungen

Girls-Radar
Als Schülerin kannst du am Girls Day die Gelegenheit nutzen, für einen Tag lang in einen vermeintlich typisch männlichen Beruf deiner Wahl reinzuschnuppern. Der Girls-Radar hilft dir dabei, die passende Firma in deiner Nähe zu finden.

Boys-Radar
Als Schüler findest du im Boys-Radar Schnupperangebote für Berufe, in denen bisher überwiegend Frauen arbeiten und Männer händeringend gesucht werden.

Um am Girls and Boys Day teilzunehmen, musst du dich anmelden.

Über die Autorin

Hi, ich bin Maren und seit vielen Jahren als Redakteurin tätig. Ich schreibe unter anderem für Blogs und Websites, kenne mich aber auch in der Konzeption interaktiver E-Learnings aus. Meine Schwerpunktthemen reichen von der Berufs- und Arbeitswelt, über Lernen, Bildung und Hochschulwesen bis hin zur vergleichenden Kulturforschung.

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